Wanderer im schlechten Wetter

Wo bleiben denn die Wunder?

Alle Alarmzeichen standen auf Rot. Der Wetterbericht verhiess nichts Gutes. In der Nacht sollte es nicht nur Gewittern, sondern wie die Tage zuvor, zeigte die Radarkarte zusätzliche Ausrufezeichen an. Eines stand für Starkregen, dann dunkelgelb für sehr viele Blitze, und auch Überschwemmungen und Erdrutsche waren möglich. Starke Windböen waren vorstellbar, vor allem in den Bergen.

Wir waren in den Bergen, denn seit bereits einigen Wochen haben wir, mein Mann Andi Wolf (Co-Leitung 4M Schweiz) und ich, das Datum für diesen Tag festgelegt. Wir wollten zusammen eine Wanderung machen.

Wer mich näher kennt, weiss, dass ich einen kleinen «Knacks» habe. Ich entwickle panische Angst vor Blitzen während Gewittern, wenn ich draussen bin. So sass ich bereits einmal an einem Fest einer Kollegin in einer exponierten Berghütte den ganzen Abend allein drinnen, weil ein Gewitter aufzog und niederging. Doch das ist eine andere Geschichte.

Irgendwie versuchte ich die Stunden vorher mir nichts anmerken zu lassen, aber ich checkte wiederholt am Nachmittag und am Abend heimlich den Wetterradar. Leider war das Internet sehr schlecht und auch der Akku ging zu neige. Also sah ich mir noch kurz die nächsten Stunden an und schaltete das Handy dann aus. Um 20.00 Uhr sollte es krachen und dann um 22.00 Uhr nochmals.

Ich kann nur so viel sagen: die Gewitter dauerten die ganze Nacht und ich verbrachte bis 3 Uhr die Nacht im Auto, zusammengekauert auf der Rückbank. Ich betete viel für Wunder wie zum Beispiel Vorbeiziehen des Gewitters, Stillung des Sturms, das sich meine Angst auflöste, etc. Nichts davon traf ein. Um 3 Uhr kroch ich in einer etwas ruhigeren Gewitterminute ins triefnasse Zelt, auf das noch immer der Regen herabprasselte, und fand einen friedlich schlafenden Mann vor. Ich war überzeugt die Wanderung am nächsten Tag in diesem Zustand niemals schaffen zu können, weil ich total übermüdet war. So schlief ich also frühmorgens mit dem Gedanken ein, am Morgen meine Sachen zu packen und ohne Wanderung heimzufahren.

Fazit: Der Morgen kam um 07.45 Uhr. Die Nacht war für mich katastrophal. Ich schlief kaum. Ich wurde aber nicht vom Blitz getroffen, Gott sei Dank; die anderen Gebete wurden nicht erhört. Doch das Wunder war eigentlich vielmehr wie ich am Morgen danach die 10 km und knapp 750 Höhenmeter in Angriff nahm und schaffte. Dies war für mich das Wunder.  Danke Jesus.

Irgendwie wurde mir im Nachhinein klar, wie Jesus in jeder Situation da ist. Er ist auch in der Angst da und schafft einen neuen Morgen. Er gibt Kraft, wenn keine da zu sein scheint. Und er bringt Dinge weiter, die am Ende scheinen. Es ist immer die Frage, was Gott daraus macht.

Herzlichst Eva Wolf

Datum: 8. August 2024
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