Als ich vor einigen Jahren die Entscheidung traf, meinen gut dotierten Job in der Wirtschaft aufzugeben, hatte mich ein Freund einige Monate zuvor auf einer Mauer sitzend gefragt, was ich tun würde, wenn er mir eine Million Franken schenken würde. Ohne zu zögern, sagte ich: „Ich würde kündigen.“ Die Million hatte er nicht, aber er forderte mich auf, über meine Antwort nachzudenken. Dieser Moment löste eine tiefgreifende Veränderung in meinem Leben aus.
Was brauchen Menschen, um aus gewohnten Abläufen, Routinen und Denkmustern auszusteigen? Die Gehirnforschung zeigt: Unser Gehirn bevorzugt gewohnte Abläufe, weil es Energie sparen will. Alles, was ohne besondere Aufmerksamkeit funktioniert, ist effizient – ein hilfreicher Mechanismus im Alltag. Stell dir vor, du müsstest jeden Morgen neu überlegen, wie man die Kaffeemaschine bedient oder wo die Tasse steht. Wahrscheinlich wärst du wieder eingeschlafen, bevor du den ersten Schluck getrunken hast. Doch genau dieser Automatismus wird zum Hindernis, wenn Veränderung notwendig ist.
In den Monaten vor diesem Mauer-Moment hatte ich schlecht geschlafen, an mir gezweifelt und war ausgebrannt. Dass meine Situation längst ungesund war, konnte ich mir nicht eingestehen – oder ich hatte nicht den Mut dazu. Mein Gehirn wollte innerhalb des Bekannten bleiben, suchte nach Lösungen, die sich im bestehenden Rahmen bewegten, obwohl genau das mich erschöpfte. Was also machte in diesem Moment den Unterschied? Es war die Beziehung zu meinem Freund, seine unerwartete Frage, die mich überraschte, das Setting, das Raum für Reflexion bot. All das schuf einen Veränderungsraum, in dem mein Denken aufbrach und eine neue Möglichkeit sichtbar wurde.
Solche Räume für positive Veränderungen entstehen an unseren 4M Wochenenden. Der Rückzug in die Natur, der bewusste Verzicht auf Ablenkungen, die Herausforderungen und körperlichen Anstrengungen ermöglichen es unserem Schöpfergott in Routinen, Denkmuster, Ängste, Scham und Verlust der Teilnehmenden zu sprechen. Heilung, Klarheit und Umkehr werden möglich. Ich bin immer wieder fasziniert, wie oft ich am Ende eines Wochenendes Geschichten von Erkenntnis und Neuanfang höre. Ist es vielleicht an der Zeit, deinen eigenen Veränderungsraum zu betreten.
Für den König!
Jens
