Kennst Du das Sprichwort «Mitgefangen, mitgehangen»?
Mit meinem Mann Andi Wolf, Co-Leiter 4M Schweiz, darf ich nun seit bald 20 Jahren Ehe durch dick und dünn gehen. Dankbar schaue ich zurück und ich bin immer noch glücklich mit ihm verheiratet. Viele Situationen haben wir gemeinsam als Team gemeistert. Aber es gab auch Situationen, in denen ich in der Rolle der «Mitgefangenen» haderte. Warum muss ICH als Ehepartnerin die Folgen tragen, für etwas, was ich selbst nicht verursacht habe?
Vor einiger Zeit hatten wir als Familie mit einem Jobwechsel zu tun, welchen wir uns nicht ausgesucht haben. Jedenfalls waren die Folgen für uns als Familie gross: Umzug, «Finanzielle Unsicherheit», Gemeinde- und Schulwechsel, etc. Ein Gefühl, welches mich manchmal in dieser Zeit beschlich, war das Gefühl der ungerechten Behandlung.
Der Psalm 43 ist ein Notgebet und zeigt, wie man mit solchen schwierigen Momenten umgehen kann:
«Oh Gott, verschaffe mir Recht und verteidige mich gegen Menschen, die keine Güte kennen. Vers 1
Man kann hier auch übersetzen: «Führe meine Sache». Gott ist mein Anwalt und spricht für mich Recht.
Befreie mich von den Lügnern und Betrügern (…)» Vers 2
Spannend ist auch, wie der Psalmist aus seiner Sicht benennt, wer Schuld an der Misere trägt. Nix mit objektiver Sichtweise auf die Geschehnisse, die auf sachliche Ausgewogenheit setzt. Ich nehme daraus mit: im Gebet darf ich mich Gott zuallererst so mitteilen, wie ich mich fühle.
«Gib mir dein Licht und gib mir deine Wahrheit! Führe mich zurück zu deinem heiligen Berg, zu dem Ort, wo du wohnst.» Vers 3
Eine Bitte kommt zum Ausdruck: «Gib mir» ….und «führe mich»… Das heisst, ich übergebe die Führung in solch schwierigen Situationen bewusst Gott. Es kann sehr dunkel in meinen Gedanken durch Bitterkeit, Wut und Enttäuschung sein. Hier brauche ich das helle Licht, welches die Dunkelheit zurückdrängt und die Wahrheit, die mir Identität und Zukunft zuspricht. Dies bekomme ich in Gottes Gegenwart.
Und wie gehe ich mit Rückschlägen um? Wenn das alte Gefühl wieder hochkocht?
«An deinem Altar will ich dich anbeten, will mich über dich freuen und zujubeln. (…) Warum bin ich nur so traurig? Warum ist mein Herz so schwer? Auf Gott will ich hoffen, ich werde ihm wieder danken. Er ist mein Gott, er wird mir beistehen!»
Vers 4-5
Der Psalmist spricht seiner Seele direkt zu, was er in Zukunft tun wird: Ich entscheide mich für die Hoffnung. Ich jubele Gott zu. Ich entscheide mich für die Dankbarkeit. Ich preise Gott. Ich baue auf Gottes Beistand. Das tue ich jetzt und in Zukunft. Amen.
It’s not always fair, but God is good!
Mir geht es heute mit jener Situation gut und Gott hat Neues und Schönes daraus wachsen lassen. Gott hat mich von innerer Verletzung geheilt und dafür bin ich ihm dankbar. Ich wünsche dir ein Festhalten an Gott. Gerade wenn du dich in einer ähnlichen Situation befindest oder etwas ähnliches erlebt hast, möge dir Psalm 43 zum Segen werden.
Bei 4M schaffen wir Angebote, damit Herzen heil werden. In der Natur, gemeinsam mit anderen Christen unterwegs, kommen unseren Geist und unsere Seele zur Ruhe. Vielleicht ist auch für dich in diesem Jahr etwas dabei? Ich wünsche dir Gottes Segen. Wahrheit und Licht sollen dich führen.
Herzlichst
Eva